Von der Skizze zum 3D-Druck
3D- Druck fasziniert. Das habe ich bereits vor einigen Jahren an einer Ausstellung für Museum und Gestaltung zum Thema 3D-Druck festgestellt. Die Vorstellung, dass ein Drucker sich in den dreidimensionalen Raum vorarbeiten kann, fordert die Vorstellungskraft der Kinder.
Die Kinder der Begabtenförderungsgruppe Aemtler A waren von der Idee etwas 3D zu drucken sofort begeistert. Das Thema 3D ist wahrscheinlich nicht zuletzt auch wegen den bei Kindern sehr beliebten 3D-Kinos omnipräsent. Trotzdem ging es in der ersten Lektion zuerst darum die Begriffe eindimensional, zweidimensional und dreidimensional zu klären. Der erste Auftrag war es danach, ein Fantasieschiff auf einem A4 Blatt zu skizzieren. Nach einer kurzen Einführung in die wichtigsten Tools des Programmes, legten die Kinder los. Einige Kinder versuchten nun die skizzierten Schiffe im Tinkercad zu konstruieren, andere interessierten sich weniger für Schiffskonstruktion und designten einen Gamecontroller, eine Burg oder einen Bleistifthalter…
Das webbasierte Programm Tinkercad hat einen sehr intuitiven Zugang. Die Kinder fanden sich darum sehr schnell darin zurecht. Nichtsdestotrotz wurden sowohl die Kinder, als auch die Lehrperson immer wieder vor grosse Herausforderungen gestellt. Wieso ist mein Schiff plötzlich verschwunden? Wie lassen sich die Objekte zusammenfügen? Warum hat mein Bleistifthalter plötzlich nur noch eine Farbe? etc… Meist wurde aber eine Lösung gefunden und viele Kinder konnten aufgrund des webbasierten Programmes auch von zuhause weiterarbeiten.
Da die Schule selbst noch nicht über einen eigenen 3D-Drucker verfügt, stellte sich die Suche nach einer Möglichkeit zum Drucken als ziemlich schwierig heraus.
Fazit: Das Programm Tinkercad eignet sich sehr gut, um mit Kindern Objekte zu konstruieren. Kinder, die es sich gewohnt sind, mit PC und Maus oder Mousepad zu arbeiten, kommen sehr schnell und gut damit zurecht. Die Motivation der Kinder war jedenfalls riesig. Eine Schülerin gestand mir nach dem Besuch bei 3d-edu, dass sie sich das 3D-Drucken bis zum Abholen nicht hätte vorstellen können. Sie hätte nie geglaubt, dass sie das selber konstruierte Objekt tatsächlich in ihren eigenen Händen halten könne.
(Alle Modelle wurden auf einem MakerBot Replicator+ produziert. Dieser ist auch in unserem DigitalGenial3D Schulpaket erhältlich.)
Quelle: Erfahrungsbericht Aemtler A, Primarschule Stadt Zürich, N. Scheuring